Gemeindekirche Mariä Verkündigung
An der Ostseite des Platzes in Svetvinčenat befindet sich die Pfarrkirche Mariä Verkündigung. Die Kirche wurde am Anfang des 16. Jahrhunderts gebaut und ist mit einer dreiblättrigen Renaissancefrontseite versehen, die in lokalem Stein eingemeißelt ist. Die Kirche hat ein einziges Kirchenschiff und das Presbyterium schließt sich mit einer Halbkreisapsis. Den Innenraum schmücken vier Marmor- und ein Holzaltar mit Altarbildern, die ein Kunstwerk venezianischer Schule sind.
Der Hauptaltar, errichtet durch die Familie Grimani, zeigt das Bild der Verkündigung, gemalt von Giuseppe Porta-Salviati und restauriert 1996 in Zagreb vom Kroatischen Restaurationssamt. Hinter dem Hauptaltar, in der Apsis, befinden sich die Reliquien des seligen Miroslav Bulešić, der bei Svetvinčenat geboren wurde: Die Urne behält seinen blutbefleckten Talar, den er zum Zeitpunkt seines am 24. August 1947 in Lanišće begangenen Märtyrertodes anhatte, ein Stück blutbefleckten Verputz aus dem Pfarrhaus in Lanišće und das durchgeblutete Kissen, das unter seinen Kopf gelegt wurde, als er verstorben ist.
Das von Palma dem Jungen gemalte Bild der Muttergottes mit Engeln, dem hl. Sebastian und dem hl. Rochus ziert den Altar der hl. Victoria, der die Reliquien dieser und anderer Heiliger aufbewahrt, die im 17. Jahrhundert aus Rom hierher gelangt sind. Gegenüber diesem Altar, nebst dem früheren Grab des seligen Miroslav Bulešić, in dem seine Reste von 2003 bis 2014 ruhten, steht der Altar mit der Statue der Muttergottes mit dem Rosenkranz.
Das Altarbild des hl. Antonius stellt diesen Heiligen mit dem Christkind dar und sein Autor ist wahrscheinlich ein lokaler Maler aus dem 18. Jahrhundert. Besonders schön und interessant ist der Altar des hl. Kreuzes, mit der Perspektive im Relief, einst Aufbewahrungsort des Allerheiligsten Sakramentes.
Die Orgel oberhalb des Haupteingangs ist ein Werk des Wieners J. M. Kaufmann vom Anfang des 20. Jahrhunderts.
Nach der Seligsprechung am 28. September 2013 im Amphitheater in Pula wurden die Reliquien des seligen Miroslav Bulešić im Jahr 2014 in einen Sarkophag in den neu eingeweihten Marmoraltar in der Mitte der Kirche übertragen, und zwar am 25. Oktober, d.h. am gleichen Tag als 1942 gerade in dieser Kirche die Diakonweihe von Miroslav Bulešić stattfand.
Hl. Katarina geweihte Kirche
Am östlichen Ortsausgang steht die der Hl. Katarina geweihte Kirche, ein schönes Beispiel der Volksromanik in Istrien – sie datiert aus dem 14. Jh. und ist mit Fresken vom Beginn des 15. Jh. bemalt.
Die St. Vinzenz-Kirche
Die St. Vinzenz-Kirche – einst Abtei- und Gemeindekirche, stammt aus dem 12. Jh. Sie ist einschiffig und hat drei Apsiden, im Inneren haben die Wandfresken drei Schichten, und darunter befindet sich auch der umfassendste istrische Zyklus romanischer Fresken unter byzantinischem Einfluss vom Ende des 13. Jahrhunderts, das Werk des Meisters Ognobenus Trevisanus. Die jüngste, dritte Schicht vom Ende des 14. und Beginn des 15. Jh. sind zwei restaurierte Apostelbilder und ein Fragment des Altarbildes an der Nordwand mit den Gestalten einer Heiligen und des Stifters. Die Fresken zeigen Bibelszenen (Abels Opfer, Mariä Verkündigung, Heimsuchung, Kreuzigung…), Kalender (Darstellung der Arbeiten nach Monaten) und Szenen aus dem Leben der Heiligen (vor allem aus dem Leben des Heiligen Vinzenz).
Kirche Hl. Anton Abt
Unmittelbar neben dem Hauptplatz ist die kleine Kirche Hl. Anton Abt mir ihrem unregelmäßigen Grundriss samt Spindel. Sie gehört der gotischen Volksarchitektur und hat im Innenraum eine hölzerne Heiligenstatue, das Werk eines einheimischen Meisters aus dem 14. Jh.
Kirche des Hl. Rochus
Die Kirche des Hl. Rochus (Sv. Roka) aus dem Jahr 1622 steht im nordwestlichen Teil von Svetvinčenat und stellt ein Beispiel der mittelalterlichen Architektur Istriens dar.
Außerhalb des Ortes
Außerhalb des Ortes sind drei einschiffige Kirchen mit einem Vorwerk interessant. Die Kirche des Hl. German aus dem 16. Jh. im Dorf Rezanci, der Hl. Maria, ebenfalls aus dem 16. Jh. nahe dem Dorf Boškari, sowie die Kirche des Hl. Kirin im gleichnamigen Ort.